29. Oktober 2014 Mittwoch (A)
Wie versprochen, in unregelmäßigen Abständen, gibt es jetzt die Aufarbeitung der letzten Monate. Hier kommt der erste Beitrag von meinem Trip nach Jordanien. Der Flug ging diesmal von Manama (Bahrain) nach Amman (Jordanien). So mussten wir uns zwar über den King-Fahd-Causeway von Saudi nach Bahrain quälen, aber wir konnten direkt fliegen. Ansonsten hätten wir von Dammam aus erst nach Riyadh fliegen müssen und von dort aus wäre es dann weiter nach Amman gegangen.
Ach ja, worüber wollte ich jetzt schreiben – richtig – Mount Nebo.
Frueh morgens ging es von unserem wunderschönen Hotel am Toten Meer mit dem Bus wieder in Richtung Amman. Das Ziel diese Tages war der Mount Nebo.
Nobler Schuppen, das Kempinski am Toten Meer
Nach christlicher Überlieferung liegt der Mount Nebo als Felsausläufer eines Plateaus der Jordan-Senke südwestlich vom heutigen Amman, der jordanischen Hauptstadt. Moses soll nach der erfolgreichen Ausreise aus Ägypten und dem Empfang der 10 Gebote von diesem 840 Meter hohen Gipfel aus das Gelobte Land erblickt haben – das er selbst nie betreten sollte: Moses starb hochbetagt auf dem Berg Nebo.
>> Am gleichen Tage sprach der Herr zu Moses: „Steige auf das Gebirge Abarim hier, auf den Berg Nebo im Lande Moab, gegenüber von Jericho! Schau das Land Kanaan, das ich den Israeliten als Eigentum verleihen will! Sterben sollst du auf dem Berg, auf den du steigst, und dich zu deinen Stammesgenossen scharen, wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu seinen Stammesgenossen versammelt wurde!“ (Deuteronomium 32, 48 – 50). Moses stieg … auf den Berg Nebo, auf den Gipfel des Pisga, der gegenüber von Jericho liegt. Der Herr ließ ihn das ganze Land … schaun. Der Herr sprach zu ihm: „Dies ist das Land, das ich dem Abraham, Isaak und Jakob eidlich zugesichert habe, indem ich sprach: ‚Deinen Nachkommen will ich es verleihen‘. Hinüberziehen aber darfst du nicht!“. So starb dort Moses, der Knecht des Herrn, im Lande Moab, gemäß dem Wort des Herrn (Deuterononomium 34, 1-5) <<
Unser doch recht betagte Bus keuchte die 840 m zum Gipfel – wenn man bedenkt dass wir von minus 428m kommen (das Tote Meer liegt 428m unter dem Meeresspiegel), dann hat der alte Klapperkasten schon eine Mordsarbeit bewältigt.
Der Blick vom Mount Nebo auf das Jordanebene war großartig. Die Wiege der drei großen Weltreligionen
– G Ä N S E H A U T F E E L I N G –
Blick vom Mount Nebo auf das Jordanebene und Jericho – Gänsehautgefühl
Auf dem Gipfel des Berges unterhalten Franziskanermönche die Moses-Gedächtnis-Kirche, eine Basilika aus dem 6. Jahrhundert.
Leider wurde die Moses-Kirche gerade renoviert, so dass wir leider das Inneren nicht besichtigen konnten.
Vor der Kirche mit Blick auf das Jordanland steht ein Kreuz mit einer Schlange, eine symbolhafter Verbindung zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Die Schlange, die Moses in der Wüste errichten ließ und das Kreuz als Symbol des Christentums.
>> Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den Herrn und wider dich geredet haben. Bitte den Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biß, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben. << Num 21,4-9
Mit weitem Blick in das Gelobte Land
Interessant ist auch die Bezeichnung des „Gelobten Landes“. Der Islam bezeichnet das Land als das „Holy Land“, das Judentum als das „Promised Land“ – ein Anspruch, der zu diskutieren wäre …
Im Jahr 2000 wurde das Heiligtum vom Vatikan zur offiziellen Millennium Pilgerstätte ausgerufen und Papst Johannes Paul II weihte das Mount Nebo Millenium Monument ein.
Das Millennium Monument, mit ein wenig Phantasie erkennt man das Gesicht von Moses mit wallendem Bart
… und ich war auch wirklich dort …